Arbeitsbühnen – Bauformen

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Arbeitsbühnen – Bauformen

Eine Arbeitsbühne (auch Hubarbeitsbühne oder Steiger genannt) ist ein Gerät mit einer höhenverstellbaren Arbeitsfläche und einem hydraulischen oder elektromechanischen Antrieb. Arbeitsbühnen dienen bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten dem Personal als sichere Standfläche und gleichzeitig als Lagerplatz für Werkzeug und Material. Je nach Bauform und Modell ermöglichen sie Arbeiten in bis zu 100 Metern Höhe oder mehr – und sind damit eine mobile Alternative zu einem konventionellen Gerüst.

Bauformen: Zwei Arten von Hubarbeitsbühnen
Bauformen: Zwei Arten von Hubarbeitsbühnen
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Stapler-Konfigurator

In Deutschland eingesetzte Arbeitsbühnen müssen die Vorgaben der EU-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG, Anhang IV, erfüllen. Diese werden in der einschlägigen DIN EN 280:2016-04 konkretisiert. Die EN 280 definiert zwei Hauptgruppen von Arbeitsbühnen:

  • Gruppe A: Fahrbare Hubarbeitsbühnen, bei denen die senkrechte Projektion des Lastschwerpunktes sich innerhalb der Kippkante befindet.
  • Gruppe B: Fahrbare Hubarbeitsbühnen, bei denen sich die senkrechte Projektion des Lastschwerpunktes auch außerhalb der Kippkante befinden kann.

Arbeitsbühnen werden zudem in drei Typen unterteilt:

  • Typ 1: Das Verfahren der Arbeitsbühne ist nur in Transportstellung zulässig.
  • Typ 2: Das Verfahren mit angehobener Arbeitsbühne ist nur mit einem Steuerpult am Untergestell zulässig (Sondergeräte).
  • Typ 3: Das Verfahren ist mit angehobener Arbeitsbühne (z. B. Arbeitskorb) und Steuerung von oben möglich.
Arbeitsbühnen Einteilung
Arbeitsbühnen Einteilung

Bauliche Anforderungen an Arbeitsbühnen

Die BGV-D27 „Richtlinie für Flurförderzeuge“ konkretisiert die baulichen Anforderungen und stellt Vorgaben für die Gestaltung und Konstruktion von Arbeitsbühnen auf:

Der Boden der Arbeitsbühne sollte geschlossen, eben und rutschfest gestaltet sein, um die Standsicherheit der auf der Bühne arbeitenden Personen zu gewährleisten. Um zu verhindern, dass Werkzeuge durch Öffnungen am Boden fallen können, sollten vorhandene Öffnungen nicht größer als 15 mm sein. Der Boden selber sollte mindestens der Größe einer Flachpalette entsprechen (800 mm x 1.200 mm). An der Unterseite des Bodens sollten außerdem Gabeltaschen vorhanden sein, die nach unten und zur Seite geschlossen sein müssen.

Arbeitsbühne: Sicherheit in der Höhe
Arbeitsbühne: Sicherheit in der Höhe

Damit Personen, Gegenstände und Materialien nicht von der Arbeitsbühne herunterfallen können, muss der Bühne mit einer Umwehrung versehen werden. Diese soll aus einem Handlauf, einer Knieleiste und einer Fußleiste bestehen, wobei die Fußleiste eine Höhe von 15 cm aufweisen sollte, um das Herabfallen von Gegenständen oder Materialien zu verhindern. Die Umwehrung muss mindestens eine Höhe von 110 cm erreichen und unlösbar mit dem Boden der Arbeitsbühne verbunden sein.

LKW Hebebuehne im Einsatz © Palfinger
LKW Hebebuehne im Einsatz © Palfinger

Zum Hubmast einer Hubarbeitsbühne oder Hebebühne sollte ein Gitter angebracht werden, das über die gesamte Breite der Arbeitsbühne reicht. Dieses Schutzgitter sollte mindestens 180 cm hoch sein, um Verletzungen durch den Hubmast sicher zu verhindern. Das Gitter sollte außerdem so engmaschig sein, dass es nicht möglich ist, eine Hand durch die Maschen zu stecken und so an die Gefahrstellen des Hubmastes zu gelangen.

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Arbeitsbühnen-Typenkunde

Arbeitsbühnen werden in vielen Arbeitsbereichen regelmäßig oder zeitweise eingesetzt. Aus diesem Grund gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauformen:

Verschiedene Atbeitshöhe mit unterschiedlichen Arbeitsbühnen
Verschiedene Atbeitshöhe mit unterschiedlichen Arbeitsbühnen

LKW-Hebebühnen

Diese Arbeitsbühnen sind auf einem LKW montiert und damit besonders mobil und schnell zu versetzen. LKW-Arbeitsbühnen eignen sich vor allem für Arbeiten im Außenbereich, können jedoch auch teilweise in Innenbereichen eingesetzt werden. Typische Einsatzbereiche sind Glas- oder Gebäudereinigungen, der Beschnitt von Bäumen oder Arbeiten an Fassaden. LKW-Arbeitsbühnen decken ein großes Spektrum an Arbeitshöhen ab, einige Modelle ermöglichen das Arbeiten in mehr als 100 m Höhe.

LKW Hebebuehnen im Einsatz © Ruthmann
LKW Hebebuehnen im Einsatz © Ruthmann

Anhänger-Arbeitsbühnen

Arbeitsbühnen mit einer Anhängerkonstruktion verfügen über keinen eigenen Antrieb, sondern können an der Anhängerkupplung montiert und per PKW an den Einsatzort gebracht werden. Sie sind als Teleskop- oder Gelenkteleskopbühnen erhältlich und sind deutlich kleiner und kompakter konstruiert als LKW-Hebebühnen. Ihr geringeres Eigengewicht macht sie mobiler und einfacher zu transportieren. Sie können sowohl mit einem Dieselmotor als auch mit Strom betrieben werden und ermöglichen das sichere Arbeiten in bis zu 21 m Höhe. Damit eignen sie sich auch für Einsätze in engen Innenhöfen, in Durchfahrten und auf Böden, die nur eine geringe Tragfähigkeit besitzen.

Anhänger-Arbeitsbühne © Dinolift
Anhänger-Arbeitsbühne © Dinolift

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Elektro-Scheren-Arbeitsbühnen

Hierbei handelt es sich um selbstfahrende Arbeitsbühnen mit elektrischem Antrieb, bei denen die Arbeitsplattform auf einer Scherenkonstruktion befestigt ist. Elektro-Scheren-Arbeitsbühnen lassen sich besonders gut manövrieren und eignen sich damit gut für Arbeiten in beengten Platzverhältnissen (auch in geschlossenen Innenräumen), jedoch nur bedingt für Arbeiten unter freiem Himmel. Sie sind die optimale Lösung, wenn mehrere Personen oder größere Mengen Material angehoben werden müssen. Die Stromversorgung einer Elektro-Scheren-Arbeitsbühne wird meist über eine Batterie gewährleistet, kleinere Modelle können auch direkt an einer Steckdose betrieben werden. Sie erreichen je nach Ausführung Arbeitshöhen von 4 bis 32 m.

Scherenarbeitsbühne im Einsatz © PB-Lifttechnik
Scherenarbeitsbühne im Einsatz © PB-Lifttechnik

Diesel-Scheren-Arbeitsbühnen

Im Aufbau ähneln Diesel-Scheren-Arbeitsbühnen den elektrifizierten Modellen – mit dem wesentlichen Unterschied, dass der Antrieb nicht elektrisch, sondern mit einem Verbrennungsmotor erfolgt. Daher werden Diesel-Scheren-Arbeitsbühnen vor allem im Außenbereich eingesetzt, wo sie mit höheren Hubgeschwindigkeiten, großen Plattformen und einer guten Manövrierbarkeit punkten. Zudem ermöglichen große dieselbetriebene Scheren-Arbeitsbühnen Hubhöhen von mehr als 30 m und eine erhebliche größere Reichweite als elektrische Modelle.

Diesel-Scherenbühne © Magni
Diesel-Scherenbühne © Magni

Teleskop-Arbeitsbühnen

Bei Teleskop-Arbeitsbühnen sind die Trägerelemente teleskopartig ineinandergeschoben und fahren bei der Nutzung auseinander, um die endgültige Arbeitshöhe zu erreichen. Hierdurch können diese Arbeitsbühnen sehr kompakt gestaltet werden und ermöglichen dennoch das Arbeiten in Höhen von bis zu 12 m.

Teleskopbühne ausgefahren © Maintou
Teleskopbühne ausgefahren © Maintou

Gelenkteleskop-Arbeitsbühnen

Einige Teleskop-Arbeitsbühnen sind zusätzlich mit Gelenken versehen. So kann die Arbeitsplattform nicht nur senkrecht in die Höhe fahren, sondern auch nach vorne oder hinten verschoben werden, ohne dass das Trägerfahrzeug dafür bewegt werden muss. Diese selbstfahrenden Arbeitsbühnen kommen ohne Abstützung aus und sind sowohl für den Inneneinsatz (mit Elektroantrieb) oder Außeneinsatz (breite, schwere Bauweise mit Dieselantrieb) konstruiert.

Gelenkteleskop-Arbeitsbühne © Maintou
Gelenkteleskop-Arbeitsbühne © Maintou

Gelenkarbeitsbühnen

Gelenkarbeitsbühnen weisen ein vergleichsweise hohes Eigengewicht auf und können daher auch ohne zusätzliche Abstützungen und damit besonders platzsparend eingesetzt werden. Sie sind mit mehreren Gelenken ausgestattet, so dass sich damit auch vorstehende Störkanten einfach und sicher überwinden lassen. Zudem sind sie aufgrund des drehbaren Auslegerarms ideal, um sicher über hohe Hindernisse hinweg arbeiten zu können, beispielsweise über einen Zaun oder eine Mauer. Gelenkarbeitsbühnen sind sowohl mit Verbrennungsmotor als auch mit emissionsfreiem Elektroantrieb erhältlich und ermöglichen – je nach Modell und Hersteller – Arbeitshöhen von mehr als 40 Metern und einen Arbeitsradius von mehr als 20 Metern.

Gelenkarbeitsbuehne im Inneneinsatz © Haulotte
Gelenkarbeitsbuehne im Inneneinsatz © Haulotte

Raupen-Arbeitsbühnen

Arbeitsbühnen auf einer Raupe ermöglichen die Arbeit selbst an unzugänglichen Einsatzorten, etwa auf unebenem oder nicht befestigtem Untergrund. Der Raupenantrieb ist dabei besonders schonend für den Untergrund und ermöglicht eine präzise und feinfühlige Positionierung. Zudem kann das Trägerfahrzeug vergleichsweise kompakt gestaltet werden, ohne die Stabilität zu beeinträchtigen, so dass eine Raupen-Arbeitsbühne auch in beengten Platzverhältnissen eingesetzt werden kann. Je nach Modell und Antrieb erreichen sie Arbeitshöhen von bis zu 50 m.

Raupenarbeitsbühnen im Außeneinsatz © Teupen
Raupenarbeitsbühnen im Außeneinsatz © Teupen

Mastbühnen

Mast- oder Teleskopmastbühnen sind aufgrund der geringen Grundfläche des Fahrzeuges und einem sehr kleinen Wendekreis optimal für Arbeiten auf engstem Raum. Der Arbeitskorb ist an einem teleskopierenden Mast angebracht, so dass das Gerät im eingefahrenen Zustand kaum größer als ein Stapler ist. Dennoch erreichen Mastbühnen Arbeitshöhen von bis zu 12 Metern. Sie sind auch für den Einsatz in Innenräumen geeignet, etwa zur Wartung von Regalanlagen oder zur Inventurunterstützung im Lager.

Mastbühne © Manitou
Mastbühne mit geringer Grundfläche © Manitou
LKW-Hebebühne im Einsatz © Ruthmann
Arbeitsbühnen Hersteller

Arbeitsbühnen Hersteller in der Übersicht Wir stellen Ihnen ausgewählte Anbieter von Arbeitsbühnen vor. Vom Generalisten bis zum Spezialisten für die… weiterlesen

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