Die Maschinen- und Anlagenbau-Branche zählt zu den wichtigsten Industriezweigen in Deutschland und beschäftigt mehr als eine Millionen Erwerbstätige. Wie keine andere Industrie sind die angeschlossenen Unternehmen vom internationalen Handel abhängig: Die Exportquote lag im Jahr 2015 bei über 77 Prozent. Zu den Exportschlagern zählt neben dem unangefochtenen Spitzenreiter Antriebstechnik auch Fördertechnik aus Deutschland, mit deren Hilfe logistische Prozesse optimiert und kosteneffizienter gestaltet werden können. Auf Platz 3 finden sich Maschinen und Anlagen aus dem Bereich allgemeine Lufttechnik, während Geldschränke und Tresoranlagen aus Deutschland international insgesamt weniger nachgefragt wurden: Sie belegen im Branchenvergleich 2016 des VDMA den letzten Platz.
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Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist traditionell stark mittelständisch geprägt. Rund 95 Prozent der mehr als 6.600 Unternehmen beschäftigen weniger als 500 Mitarbeiter. Überdies stellen die vergleichsweise hohen Personalkosten in Deutschland einen Nachteil im internationalen Wettbewerb dar, dem viele Unternehmen durch Automatisierungen begegnen. Industrie 4.0 ist im Maschinen- und Anlagenbau schon lange keine abstrakte Zukunftsvision mehr, sondern wird zunehmend Realität.
Industrie 4.0 – Wettbewerbsfähigkeit braucht technische Innovationen
Der Automatisierungsgrad in den Fabriken und Fertigungsstraßen steigt seit Jahren immer weiter an. Insbesondere Fördertechnik und Industrieroboter verändern die Arbeitswelt in der Produktion nachhaltig: Wo früher ein Team von Facharbeitern aus Einzelteilen komplexe Maschinen montierte, sind heute oft nur noch wenige Menschen anzutreffen, während Industrieroboter oder Manipulatoren (Roboterarme) schneller und exakter als der Mensch selbst komplexe Arbeitsabläufe durchführen. So können bei der Produktivität und Qualität die Fortschritte erreicht werden, die nötig sind, um die Wettbewerbsfähigkeit von Produkten „Made in Germany“ zu bewahren.
Dennoch spielen Flurförderzeuge in der Branche nach wie vor eine wichtige Rolle. Denn an den Schnittstellen zwischen Lager und Produktion, im Versand und in Teilbereichen der Produktion, die nicht sinnvoll mit Fördertechnik angebunden werden können, sorgen Frontstapler, Schlepper, Handhubwagen und Spezialfahrzeuge für einen reibungslosen Warenfluss. Welches Gerät mit welchen technischen Eckdaten dabei zum Einsatz kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Während in einem klassischen Hochregallager typischerweise Schwenkschub- und Schmalgangstapler eingesetzt werden, um die in der Regel palettierten Güter ein- und auszulagern, sind mit zunehmender Nähe zur Produktion Spezialisten gefragt. Denn nicht immer lassen sich die fertigen oder halbfertigen Produkte noch mit einem Frontstapler bewegen. Sind sie für diese Geräte zu schwer oder zu groß, kommen für die Verladung entweder Portal- oder Deckenkräne zum Einsatz, mit denen die Maschinen direkt auf Güterwaggons verladen werden, oder spezielle Flurförderzeuge, die die Last dann entweder per Kranausleger oder freischwebend verfahren oder sie auf einer motorisierten Plattform transportieren.
Im Bereich der Ver- und Entsorgung von Produktionslinien sind hingegen Frontstapler unverzichtbar. Sie sind bewährt als flexible, wendige und schnelle Flurförderzeuge, deren Einsatzspektrum oftmals durch spezialisierte Lastaufnahmemittel erweitert wird. Frontstapler sorgen für einen schnellen Abtransport von palettierten Bauteilen oder für die zügige Versorgung mit Roh- und Hilfsmaterialien oder Werkzeugen.
Möglichst alle Geräte aus einer Hand
Damit alle Arbeitsabläufe optimal verzahnt und so kostenintensive Warte- und Standzeiten vermieden werden, müssen alle eingesetzten Flurförderzeuge bestmöglich aufeinander abgestimmt sein. Das betrifft sowohl die Leistungsdaten (z. B. Hubhöhe, Tragfähigkeit, Fahr- und Arbeitsgeschwindigkeit) als auch das Bedien- und Sicherheitskonzept sowie den Service durch den Hersteller. Die räumlichen Voraussetzungen spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Auswahl der jeweils bestgeeigneten Staplertechnologie und Ausstattung: Sollen die Geräte nur in der Halle oder auch außerhalb eingesetzt werden? Welche Steigungen oder Gefälle sind mit Last zu überwinden? Wie breit sind Fahrwege und Gänge, und welches Verkehrsaufkommen ist zu erwarten?
Die genaue Definition der Anforderungen am jeweiligen Einsatzort ist auch deswegen so wichtig, weil die meisten Hersteller von Flurförderzeugen ihre Produktionsprozesse inzwischen so gestalten, dass Geräte und Fahrzeuge nur noch im Kundenauftrag gefertigt werden. Damit sind spätere Änderungen der Ausstattung oder der technischen Eckdaten nicht oder nur mit hohem technischen und finanziellen Aufwand möglich. Dieses im Maschinen- und Anlagenbau oft anzufindende Pull-Prinzip bietet den Vorteil, dass Lagerbestände deutlich heruntergefahren und damit Fixkosten reduziert werden können. Damit es in der Praxis jedoch ohne Störungen funktioniert, müssen Material- und Informationsflüsse genau geplant und technisch bestmöglich sichergestellt werden.
Schlanke Prozesse erfordern genaue Analysen
Im Vorfeld einer Entscheidung sollte daher eine detaillierte Materialflussanalyse erstellt werden, die Materialien und Mengen quantifiziert und so einen Überblick bietet, wann wo welches Material in welcher Menge benötigt wird. Darauf aufbauend können dann genauere Vorgaben entwickelt werden, welche FFZ generell benötigt werden, welche Kapazitäten diese haben müssen und wie viele insgesamt benötigt werden.
Ein begrenzender Faktor ist dabei in der Regel die Laufzeit der Batterien. Moderne Stapler mit aktueller Batterietechnologie können problemlos länger als eine Schicht durchhalten und sind dank Schnellladegeräten auch innerhalb von wenigen Stunden wieder voll aufgeladen. Bei einem Dreischicht-Betrieb reicht das jedoch nicht aus, so dass hier entweder Fahrzeuge mit Wechselakkus oder zusätzliche Geräte angeschafft werden müssen, was wiederum den Platzbedarf und die technischen Anforderungen (Ladegeräte, Stromversorgung, Brandschutz) erhöht. Und sich natürlich auch auf die Anschaffungs- und laufenden Kosten auswirkt.
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Kaufen, leasen oder mieten?
Anders als in anderen produzierenden Industriebereichen ist der Maschinen- und Anlagenbau stark vom Projektgeschäft geprägt. So können von der Bestellung bis zur Auslieferung eines großen Schiffsmotors oder einer Werkzeugmaschine Monate, teilweise Jahre vergehen. Für die beteiligten Unternehmen bedeutet dieses, dass sie ihre Kosten sehr genau steuern müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das gilt im besonderen Maße für teure Investitionen, etwa in den FFZ-Fuhrpark, weswegen viele Unternehmen die Geräte mieten oder leasen, um finanziell flexibel zu bleiben. Diese Finanzierungsmodelle bieten den Vorteil, dass die Kosten für Wartung, Reparaturen sowie für den Austausch von veralteten Geräten über eine monatliche Pauschale mitabgedeckt werden. Zudem lassen sich die Kosten auf diese Weise einfacher direkt den jeweiligen Projekt-Kostenträgern zuordnen, was die Kalkulation vereinfacht.
Sinnvoll ist es dabei, möglichst alle Geräte von einem Hersteller zu beziehen, um möglichst attraktive Konditionen zu erhalten. Das schränkt die Auswahl möglicher Lieferanten zwar unter bestimmten Umständen ein, da nicht jeder Hersteller alle erforderlichen Sonderlösungen anbietet, die großen, international agierenden Anbieter sind jedoch in der Regel fähig, die erforderlichen Geräte zu liefern oder durch Anbaugeräte so zu modifizieren, dass sie den Anforderungen des Unternehmens entsprechen.
Von Waren- und Informationsflüssen
Doch nicht nur unter Kostenaspekten ist es sinnvoll, die Modell- und Herstellervarianz zu begrenzen. Denn in einer zunehmend vernetzten Produktionsumgebung kommt es nicht nur darauf an, den Warenfluss möglichst effizient zu gestalten, auch der Informationsfluss von Bestell- und Produktionsdaten oder Stücklisten muss sichergestellt werden. An das Gesamtsystem angebundene PPS-Systeme (Produktionsplanungs- und Steuerungssysteme) sorgen dafür, dass trotz sinkender Lagermengen, Just-in-time-Produktionen und auf Lieferanten ausgelagerter Prozesse die Termine strikt eingehalten werden können.
Stapler und FFZ spielen dabei eine tragende Rolle, denn jeder innerbetriebliche Transport wirkt sich auf Bestände, Verfügbarkeiten und die Maschinenbelegung aus. Um die Informationskette zu schließen, werden die Fahrzeuge daher mit mobilen Datenterminals, Scannern und Druckern ausgestattet. Dieses Equipment braucht einen festen Platz am Gerät, darf den Fahrer nicht behindern und muss zudem im Falle eines Unfalls so montiert sein, dass es keine zusätzliche Gefährdung darstellt.
Zwar findet sich für die immer kleineren Mobileinheiten in der Regel ein Platz am Gerät, allerdings erhöht sich mit zunehmender Modell- und Herstellervielfalt der konstruktive Aufwand erheblich. Ähnliches gilt für flankierende Themen wie Zugangskontrollen oder die Arbeitsergonomie: Auch diese lassen sich einfacher und damit kostengünstiger optimieren, wenn sämtliche FFZ von einem Anbieter kommen.
Der Anschaffungspreis bietet wenig Aussagekraft
Bei der Auswahl geeigneter Lieferanten und Modelle sollten aus diesen Gründen nicht alleine die Anschaffungskosten betrachtet werden, sondern sämtliche Kostenaspekte über die gesamte Nutzungsdauer. Denn bei den Total Cost of Ownership oder auch Life-Cycle-Costs bei Leasing- oder Mietgeräten machen die Anschaffungskosten nur einen geringen Teil aus. Weitaus stärker schlagen die Energie- und Personalkosten durch. Die Kosten für Wartungen, Reparaturen sowie für Ersatzgeräte sowie für mögliche Stand- oder Ausfallzeiten sind ebenfalls zu berücksichtigen – gerade in Bereichen, in denen just-in-time gearbeitet wird. Ein Geräteausfall in einem vorgelagerten Produktionsbereich wirkt sich dort nämlich ganz direkt auf die nachgelagerten Bereiche aus, was bei fixen Lieferterminen, wie sie im Maschinen- und Anlagenbau absolut üblich sind, zu großen Problemen und finanziellen Nachteilen führt.
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