Stapler in der Verpackungsindustrie

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Stapler in der Verpackungsindustrie

Die deutsche Verpackungsindustrie ist seit Jahren im Aufschwung und konnte ihren Umsatz im In- und Ausland in den letzten Jahren immer weiter steigern. So machten die Unternehmen im Bereich Verpackungsherstellung und -handel im Jahr 2016 in Deutschland einen Umsatz von mehr als 17 Milliarden Euro. Im Export konnten sie ebenfalls zulegen – auf 7,7 Milliarden Euro in 2016.

Das ist insofern beachtenswert, als der Verbrauch von Verpackungen in Deutschland seit Anfang der 1990er Jahre nahezu auf gleichem Niveau geblieben ist, nämlich auf etwa 15 Millionen Tonnen pro Jahr. Rund 111.000 Menschen sind in diesem Industriezweig beschäftigt, der überwiegende Anteil davon in Betrieben, die Papier- und Pappverpackungen fertigen. Kunststoff, Glas oder Sonderverpackungen machen nur einen kleinen Teil des Gesamtvolumens aus.

Gabelstapler in einem Pappewerk © corepics, fotolia.com
Gabelstapler in einem Pappewerk © corepics, fotolia.com
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Die deutsche Verpackungsindustrie gehört zu den älteren Industriebereichen. Seit den 1920er Jahren ist sie sowohl in Deutschland als auch weltweit erfolgreich. Insbesondere Verpackungsmaschinen aus Deutschland genießen international höchstes Ansehen: Jede dritte Maschine weltweit trägt das Gütesiegel „Made in Germany“; damit führen die Deutschen in diesem Segment vor Italien und der Schweiz den Weltmarkt an.

Die Verpackung ist eines der wichtigsten Marketinginstrumente

Optik, Haptik und generell die Gestaltung von Verpackungen beeinflussen eine Vielzahl unserer Kaufentscheidungen jeden Tag. Unternehmen legen daher besonderen Wert auf eine ansprechende Verpackung, die nicht allein das Produkt schützen soll (etwa beim Transport), sondern darüber hinaus das Marken- und Produktimage unterstützen und positive Kaufanreize setzen. Das Auge kauft also mit, und der Betrachter lässt sich oft erst durch eine besonders hochwertig aufgemachte Umverpackung dazu bewegen, sich gerade für dieses Produkt und nicht das eines anderen Wettbewerbers zu entscheiden.

Häufig werden die Verpackungen arbeitsteilig hergestellt, also in mehr als einem Betrieb gefertigt. So stellen Betriebe aus dem Bereich der Papierindustrie beispielsweise rollenweise Verpackungskartonagen her und liefern die bereits bedruckten Rollen dann an den eigentlichen Hersteller, der daraus Kartonagen fertigt und die Produkte darin verpackt. Bei besonders hochwertigen Gütern werden die fertigen Kartonagen noch weiter veredelt, zudem müssen zielgruppenspezifische Informationen wie Mindesthaltbarkeitsdaten, Listen mit Inhaltsstoffen oder Verbraucherhinweise vor Ort aufgedruckt werden, bevor die fertig verpackten Artikel in den Handel gelangen können.

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Maschinen leisten die Schwerstarbeit

Viele Betriebe der Verpackungsindustrie weisen einen hohen Automatisierungsgrad auf. Maschinen schneiden in Sekundenbruchteilen die Rollen in Stücke von passender Größe, falten sie auf und transportieren sie zu den Verpackungsmaschinen. Dort werden die Produkte eingefüllt, die Kanten verklebt und gegebenenfalls Etiketten angebracht, bevor die fertig verpackten Artikel zu Gebinden zusammengestellt und mithilfe von Staplern oder automatischen Förderbändern zum Versand oder ins Lager abgegeben werden.

FLießband mit Karton © Mayantik, fotolia.com
FLießband mit Kartonagen zur Verpackungserstellung © Mayantik, fotolia.com

Aus diesem Grund finden sich in den Produktionshallen oft nur wenige Stapler, die vor allem zu Beginn der Produktion und an deren Ende eingesetzt werden, um die Ver- und Entsorgung der Produktion sicherzustellen. Wichtige Kriterien für die Auswahl geeigneter Stapler und Flurförderzeuge sind dabei deren Tragfähigkeit (Papp- und Papierrollen können schnell ein Gewicht von mehreren Tonnen erreichen), ihre Flexibilität und die Verfügbarkeit von passenden Anbaugeräten, z. B. Ballen- oder Papierrollenklammern.

Gabelstapler Einsatz mit Anbaugeraet
Einsatz mit Papierrollenklammern © industrieblick, fotolia.com

Häufig werden Treibgasstapler genutzt, die sowohl in der Halle als auch auf dem Freigelände eingesetzt werden können und über die notwendigen Reserven verfügen, um auch schwere Lasten sicher anzuheben und zu verfahren. Treibgasstapler bieten zudem den Vorteil, dass sie problemlos im Mehrschichtbetrieb eingesetzt werden können, weil die bei Elektrostaplern üblichen Ladezeiten entfallen. Sobald der Tank leer ist, kann der Stapler an der internen Tankstelle neu betankt werden, so dass sich nur minimale Standzeiten ergeben, bis das Gerät wieder für Stunden einsatzbereit ist.

Auch rein elektrische Stapler mit Drei- oder Vierradantrieb werden eingesetzt, um den innerbetrieblichen Materialfluss abzubilden. Sie bieten eine hohe Leistung und Energieeffizienz, niedrige Betriebskosten sowie eine herausragende Manövrierbarkeit, was insbesondere im laufenden Betrieb ein wichtiger Punkt ist, um eine hohe Produktivität zu erreichen. Zwar bieten die elektrischen Modelle in der Regel eine geringere Tragfähigkeit, für die Bereiche Produktionsentsorgung und Versand sind die Kapazitäten jedoch meist ausreichend.

Neben den Verbrauchsmaterialien müssen auch Druckwerkzeuge transportiert werden, die aufgrund ihres Gewichts und ihrer Abmaße nicht mit einem regulären Stapler aufgenommen werden können. Hierfür hat unter anderen die Jungheinrich AG Breitspurhubwagen entwickelt, auf denen Druckwerkzeuge im Mitgängerbetrieb mit Deichsellenkung bewegt werden können. Der Breitspurhubwagen EDB 100 ist mit einem eingeschweißten Monomast ausgestattet und verfügt über einen Hubschlitten mit angeschweißtem Sonderlastelement. Die Fahrgeschwindigkeit mit Last beträgt dabei 3,5 km/h, das Gerät kann bis zu 7 Tonnen Gewicht aufnehmen und verfahren.

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Von der Maschine auf die Palette

Innerhalb der Produktion übernehmen meist Förderbänder den Transport zu den einzelnen Produktionsstandorten. Erst am Ende, wenn das fertig verpackte Produkt für den Versand vorbereitet wird, sind wieder Staplerfahrer gefragt. Die fertig palettierten Güter müssen von der Produktion in das Lager oder direkt in den Versandbereich gebracht werden, wo sie an den Endkunden ausgeliefert werden.

Elektro Gabelhubwagen © Hyster
Weitertransport der Verpackungen mit dem Elektro Gabelhubwagen © Hyster

Hier sind wieder Frontstapler oder teilweise auch Hubwagen gefragt, die für die zeitnahe Entsorgung der Produktionslinie sorgen. Wurden früher die Verpackungen noch von Hand auf Palette gestapelt, übernimmt auch diesen Arbeitsschritt zunehmend eine Maschine. Damit das möglichst reibungslos und mit möglichst guter Platzausnutzung funktioniert, werden die Größen der Umverpackungen so gewählt, dass sie die 1200 x 800 mm Grundfläche einer Europalette optimal ausfüllen. Nur so ist es möglich, ein Packschema im System zu hinterlegen, das von Roboterarmen umgesetzt wird. Für den Staplerfahrer bleibt dann nur der Abtransport der versandbereiten Palette und ggf. deren Umwickeln mit Stretchfolie, sofern nicht auch dieser Arbeitsschritt bereits von einer Maschine absolviert worden ist.

Auswahlkriterien für Stapler in der Verpackungsindustrie

In den Produktionsbereichen herrschen nicht selten Bedingungen vor, die die empfindliche Staplertechnologie zusätzlich beanspruchen. Neben Lärm, der vor allem für die Staplerfahrer einen zusätzlichen Stressor darstellt, ist die Luft häufig mit Papier- und Farbstaub angereichert, der insbesondere bei Elektrostaplern schnell zu einem Verkleben der Lüftung führen kann. Diese Rahmenbedingungen müssen bei der Auswahl geeigneter Modelle berücksichtigt werden, um mögliche Ausfallzeiten gering zu halten.

Auch die kurzfristige Versorgung mit Ersatzteilen und die Verfügbarkeit von Servicetechnikern für Wartung und Reparaturen sind wichtige Kriterien, ebenso natürlich die technischen Eckdaten wie die Tragfähigkeit des Gerätes, seine Hubhöhe oder die Verfügbarkeit von Anbaugeräten und deren Montage.

Gabelstapler Treibgasstapler
Gabelstapler Treibgasstapler © Linde Material Handling

Auch das Antriebssystem muss auf die jeweiligen Anforderungen vor Ort ausgelegt sein: Dieselbetriebe Stapler verfügen über die größten Leistungsreserven, sind jedoch in aller Regel nur für Einsätze im gut belüfteten Außenbereich geeignet. Flexibler sind hier Treibgas-Stapler, die ähnlich leistungsfähig wie solche mit Dieselmotoren sind, jedoch keine giftigen Emissionen ausstoßen und daher auch in geschlossenen Räumen, z. B. der Produktionshalle, eingesetzt werden können.

Elektrostapler arbeiten dagegen komplett ohne Emissionen und sind zudem besonders leise im Betrieb. Mit modernen Li-Ion-Akkus schließen sie zumindest in Sachen Laufzeit zu den Verbrennungsmotoren auf und sind auch unter Kostenaspekten besonders attraktiv. Allerdings eignen sie sich nur dann für den Dauerbetrieb, wenn entweder volle Ersatzgeräte oder alternativ Ersatzakkus bereitstehen.

Seitlicher Batteriewechsel © Hyster
Seitlicher Batteriewechsel mit Ersatzbatterie verhindert Standzeiten zum Laden © Hyster

Weiterführende Informationen zu Staplerherstellern und -technologien

Dieser Branchenbericht ist Teil einer ganzen Serie auf Staplerberater.de, dem großen deutschen Fach- und Informationsportal rund um Stapler, Flurförderzeuge und Arbeitssicherheit im Betrieb. In unserem Informations- und Serviceangebot, das wir kontinuierlich erweitern, bieten wir Ihnen eine Vielzahl von Grundlagen- und Vertiefungsartikeln über Staplertechnik, Staplerarten, Hersteller, Anbaugeräte und Einsatzbereiche. Das gesamte Informationsangebot können Sie kostenlos und ohne Anmeldung nutzen.

Ergänzt wird das Informationsangebot durch kostenlose E-Books, die sich mit Themen wie der Auswahl von Staplern und Hubwagen oder der täglichen Einsatzprüfung der Geräte beschäftigen. Dazu hat die Redaktion von Staplerberater.de für Sie Checklisten, Sicherheitsposter und eine redaktionell betreute Linkliste mit interessanten und relevanten Themenlinks ausgearbeitet, die Sie ebenfalls kostenfrei herunterladen und nutzen können. Und damit noch nicht genug: Einmal im Monat stellt die Redaktion einen Newsletter zusammen, in dem die wichtigsten News und Termine aus der Welt der Stapler in übersichtlicher Form zusammengefasst und an unsere Abonnenten versendet werden. Tragen Sie sich bei Interesse einfach in unseren Newsletter-Verteiler ein – ohne Kosten und ohne Verpflichtungen. Übrigens: Die Newsletter der Vergangenheit können Sie alle in unserem Archiv nachlesen.

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