Wann lohnt sich ein Gebrauchtstapler

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Wann lohnt sich ein Gebrauchtstapler?

Ein Kauf eines fabrikneuen Gabelstaplers ist eine bedeutende Investition, die sich im fünf- bis sechsstelligen Bereich bewegen kann. Nicht jedes Unternehmen kann oder möchte diese Summe aufbringen. Und oft ist ein fabrikneuer Stapler auch gar nicht erforderlich. Erforderlich ist es hingegen, schon im Vorfeld die Eigenschaften möglichst genau zu definieren, die ein Flurförderzeug – ob neu oder gebraucht – haben soll. Denn eine gebrauchte Maschine lohnt sich eher, wenn sie möglichst gut zu der Aufgabe passt, für die sie vorgesehen ist. Die Preise richten sich dabei überwiegend nach dem Alter, der Betriebsstundenzeit, dem allgemeinen Zustand und andererseits nach den Leistungsmerkmalen und der Ausstattung.

Gabelstapler Wartung: Ersatzteile sollten einfach zu besorgen sein © corepics, stock.adobe.com
gebrauchte Gabelstapler bei der Wartung © corepics, stock.adobe.com
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Gebrauchte Stapler: Die Auswahl ist groß

Den passenden Gebrauchtstapler zu finden, ist heute einfacher denn je. Das liegt einerseits daran, dass mit dem Internet ein hervorragendes Informationsmedium existiert und andererseits daran, dass der Markt für gebrauchte Flurförderzeuge sich rasant entwickelt hat. Wurden früher gebrauchte Stapler von Händlern eher unwillig angenommen und oft gleich partieweise in den Export gegeben, genießen die Maschinen heute eine große Wertschätzung. Die Hersteller haben diesen Markt entdeckt. Daher gibt es derzeit eine sehr große Auswahl an Maschinen mit den unterschiedlichsten Eigenschaften in Leistung, Hubhöhe, Ausstattung, Motorart, Alter und Betriebsstundenanzahl. Händler nehmen Gebrauchtstapler gerne zurück, da sie um das Interesse an solchen Geräten wissen.

Standards geben Sicherheit

Mittlerweile haben Hersteller und Händler Systeme entwickelt, die gebrauchte Stapler in Qualitätsklassen einteilt. Beispielsweise Jungheinrich und Still, Eine sinnvolle Entwicklung, die eine gewisse Sicherheit in den Markt bringt. Die genauen Kriterien der Einteilung können von Hersteller zu Hersteller und von Händler zu Händler abweichen. Und auch die Qualität der Prüfungen wird variieren. Mögliche Gewährleistungen oder Garantien sind je nach Anbieter ebenfalls unterschiedlich. Es empfiehlt sich, die jeweils angebotenen Klassifizierungen genau zu vergleichen. Mit etablierten Hersteller-Klassifizierungen ist ein Käufer am ehesten auf der sicheren Seite. Natürlich gibt es auch weiterhin Anbieter, die sich nicht eines solchen Systems bedienen. Dann muss ein Interessent selbst entscheiden, ob er sich auf einen Kauf einlässt oder nicht. Hier ist dann eben eine größere Sorgfalt bei der Prüfung des Gebrauchtstaplers durch den Interessenten erforderlich.

 Hersteller und Händler teilen gebrauchte Stapler in Qualitätsklassen ein
Viele Hersteller und Händler teilen gebrauchte Stapler in Qualitätsklassen ein

Soll ein Stapler direkt im Unternehmen einsetzbar sein, ist ein gültiger oder besser neuer FEM-4.004-Prüfbericht Mindestvoraussetzung. Bei Gaststaplern ist nach den Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften zusätzlich eine Prüfbescheinigung unerlässlich, dass die Gasanlage in Funktion, Sicherheit und Dichtheit einwandfrei ist. Auch das Vorhandensein des CE-Zeichens ist unabdingbar. Von einem Stapler ohne diese Bescheinigungen und Kennzeichen sollte man die Finger lassen.

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Gebrauchte Stapler: Die Klassenunterschiede

Interessant wird es bei den klassifizierten Staplern. Ob man nun Sterne vergibt oder die Namen von Edelmetallen als Kennzeichen verwendet – die Einteilung in drei Standards erlaubt eine Einschätzung, ob sich im Einzelfall eine Anschaffung lohnt. Aufgrund der Anschaulichkeit lehnen wir uns hier an das System von Still an

Klassifizierung Gebrauchtstapler STILL GmbH © STILL GmbH
Klassifizierung Gebrauchtstapler der STILL GmbH © STILL GmbH

Bronze

In der niedrigsten Klasse – beispielsweise 1 Stern oder „Bronze“ – finden sich Stapler mit betriebsbereiter Technik, bei Elektrostaplern auch mit intakter Batterie, neuem FEM-Prüfbericht und bei Gasstaplern neuer Prüfung der Gasanlage. Das Alter der Maschine ist nicht beschränkt, eine Gewährleistung ist nicht gegeben, der Lack ist wie besehen. Es gibt Abnutzungsspuren an der gesamten Maschine.

Hier empfiehlt es sich, den jeweiligen Stapler einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Mit unsrer Checkliste für den Gebrauchtstaplerkauf können Sie eine solche Prüfung Punkt für Punkt vornehmen. Dabei sollten Sie einen Fachmann Ihrer Wahl hinzuziehen. Vom Endergebnis des Checks hängt es dann ab, ob ein solches Gerät für Sie von Interesse ist und ein Kauf lohnenswert erscheint.

So können die Klassenteilungen für gebrauchte Stapler aussehen
So können die Klassenteilungen für gebrauchte Stapler aussehen

Silber

Bei den mit zwei Sternen oder der Bezeichnung „Silber“ klassifizierten Gebrauchtstaplern darf der Interessent mehr erwarten. Neben den frischen Prüfberichten gibt es eine werkstattgeprüfte Technik und – bei E-Staplern – eine einwandfreie Batterie. Der Lack wurde aufgefrischt und es gibt sogar eine etwa 3-monatige Gewährleistung. Eine Sondergarantie für die Batterie kann eingeschlossen sein. Auch hier empfiehlt sich ein Check anhand unserer Checkliste.

Gold

Bei den mit Gold oder mit drei Sternen bewerteten Gebrauchtstaplern erwartet den Käufer eine Maschine mit frischer FEM-Prüfung und ggf. Gasprüfung, werkstattüberholter Technik, neuwertigem Lack – und bei E-Staplern neuwertiger Batterie. Es gibt eine rund 6-monatige Gewährleistung und die Stapler sind höchstens fünf Jahre alt. Ein Check anhand unserer Checkliste gibt möglicherweise eine noch größere Sicherheit im Detail.

Wann sich ein Gebrauchtstapler lohnt, ist nur im Einzelfall zu beurteilen. Mit der Betrachtung der Qualitätsklassen können Sie jedoch bereits eine erste Orientierung erzielen.

Argumente für Gebrauchte

Wir haben einige Aspekte zusammengestellt, die in diesem Zusammenhang von Interesse sind. Ein Gebrauchtstapler kann für ein kleines oder mittleres Unternehmen attraktiv sein, das nur eingeschränkte Finanzmittel zur Verfügung hat oder zum Beispiel seine liquiden Mittel möglichst schonen möchte. Dies ist häufig bei Betrieben der Fall, die noch am Start stehen. Auch wenn eine spezielle Maschine für den gelegentlichen Einsatz gefragt ist, kann die technisch und wirtschaftlich günstigste Lösung in einem Gebrauchtstapler liegen.

Wird ein Flurförderzeug lediglich stundenweise und auch nicht täglich eingesetzt, wird ein Gebrauchtstapler in vielen Fällen lohnenswert sein. Als Übergangslösung überbrückt eine Secondhand-Maschine beispielsweise eventuelle Wartezeiten bis zur Lieferung eines neuen Staplers. Und kann später als Reserve vorgehalten werden. Durch die sofortige Liefermöglichkeit sind Gebrauchtstapler auch eine gute Alternative zu Mietgeräten, wenn schnell Ersatz gebraucht wird.

Gabelstapler mit Rabatten kaufen © AKS, stock.adobe.com
gebrauchte Gabelstapler sind entsprechend günstiger als Neugeräte © AKS, stock.adobe.com

Pluspunkte für große Marken

Besonders interessant wird ein Gebrauchtstapler, wenn er von einem renommierten Hersteller stammt. Dieser verfügt in der Regel über ein gut ausgebautes Servicenetz mit qualifizierten Fachwerkstätten. So können die Maschinen schnell und zügig gewartet und instand gesetzt werden. Auch der Nachschub an Ersatzteilen funktioniert meist hervorragend. Bei „Exoten“ kann das hingegen manchmal schwierig werden. Da nützt im Nachhinein auch der zunächst günstige Kaufpreis nichts.

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Die Königsklasse

Fast alle großen Hersteller bieten heute komplett werksüberholte Gabelstapler an. Refurbishing ist die Bezeichnung für eine qualitätsgesicherte Überholung technischer Geräte und Maschinen. Bei Herstellern von Flurförderzeugen kann diese Aufbereitung bis zu einem Zustand gehen, der kaum noch vom Zustand zu unterscheiden ist. Gebrauchte Stapler – zum Beispiel Leasing-Rückläufer – werden bei der Rücknahme geprüft und bei Eignung einer komplexen Überarbeitung unterzogen. Mittlerweile unterhalten Hersteller sogar eigene Werke, die nur dazu da sind, gute gebrauchte Gabelstapler wieder komplett aufzuarbeiten – unter industriellen Bedingungen.

Refurbishing ist die Bezeichnung für eine qualitätsgesicherte Überholung technischer Geräte und Maschinen
Refurbishing ist die Bezeichnung für eine qualitätsgesicherte Überholung technischer Geräte und Maschinen

Der Ablauf ist in etwa so: Die Maschinen werden zunächst komplett zerlegt und gereinigt. Das Chassis wird geschliffen, gegebenenfalls gespachtelt, grundiert und mit Neulack versehen. Alle Komponenten sorgfältig gecheckt. Sicherheitsrelevante Komponenten werden durch fabrikneue ersetzt. Die Batterien von Elektrostaplern werden gegebenenfalls durch Zellenaustausch instand gesetzt oder gegen fabrikneue Batterien ausgetauscht. Die Antriebsmotoren werden instand gesetzt. Das Gleiche gilt für die gesamte Hydraulik und Elektrik. Auch alle übrigen Teile werden auf einen neuwertigen Zustand gebracht. Heraus kommt dabei ein Fahrzeug, das so gut wie neu ist. Den Unterschied erkennt man nur im Preis.

Mit einem solchen werksüberholten Gabelstapler ist ein Interessent in jedem Fall auf der sicheren Seite. Das drückt sich auch in Garantie und Gewährleistung aus. Bleibt hier die Frage, ob ein Unternehmen diesen hohen Qualitätsstandard im Einzelfall zahlen kann oder möchte.

Wiederaufbereitung von gebrauchten Staplern © STILL GmbH
Wiederaufbereitung von gebrauchten Staplern © STILL GmbH
Wiederaufbereitung von gebrauchten Staplern © Kion Group
Wiederaufbereitung von gebrauchten Staplern © Kion Group
Gebrauchte Gabelstapler © Space-kraft, stock.adobe.com
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Das spricht für Refurbishing

Die industriell aufgearbeiteten Stapler bieten die gleiche hohe Planungs- und Investitionssicherheit. Durch das Refurbishing ist ihr Abnutzungspotenzial dem von neuen Maschinen ebenbürtig. Die Sicherheit entspricht den jeweils neuesten Vorschriften und kann damit sogar besser sein als die des ursprünglichen Gerätes im Neuzustand. Auch die Ausstattung befindet sich auf dem aktuellen Niveau. Und schließlich sind die Maschinen kurzfristig verfügbar. Lange Wartezeiten auf einen fabrikneuen Stapler entfallen somit.

Fazit

Eine allgemein gültige Antwort auf die Frage „Wann lohnt sich ein Gebrauchtstapler?“ kann nicht gegeben werden. Zu unterschiedlich sind die Parameter im Einzelfall. Jeder Interessent muss selbst abwägen, mit welchen Kompromissen oder Einschränkungen eines gebrauchten Flurförderzeugs er gut leben kann und welche für ihn problematisch sind. Gut beraten ist ein Kaufinteressent jedenfalls mit möglichst umfassenden Informationen, mit der Nutzung unserer Checkliste für den Gebrauchtstaplerkauf und mit unserem Service, durch den Sie schnell, einfach und kostenlos konkrete Angebote für Ihren Bedarf erhalten können

Vom Gesamtwirtschaftlichen Standpunkt aus ist der Gebrauchtstaplermarkt in jedem Fall interessant. Und im Hinblick auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit bringt die Wiederverwendung gebrauchter Maschinen ebenfalls Vorteile mit sich.

Checkliste Gebrauchtstapler
Checkliste Gebrauchtstapler

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