Industrietore und Hallentore

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Übersicht Industrie- und Hallentore

Industrietore oder Hallentore werden in Logistik- und Lagerhallen, Produktionsstätten und Industriegebäuden eingesetzt. Die maßgebliche Technische Regel für Arbeitsstätten „Türen und Tore“ (ASR A1.7) definiert Tore als „bewegliche Raumabschlüsse, vorzugsweise für den Verkehr mit Fahrzeugen und für den Transport von Lasten mit oder ohne Personenbegleitung.“ In Abgrenzung dazu werden Türen als „bewegliche Raumabschlüsse, vorzugsweise für den Fußgängerverkehr“ definiert.

Maximale Tragfähigkeit bei Last beachten © Toyota
Gefahrenstelle Hallentor und Gabelstapler © Toyota

Industrie- und Hallentore dienen also in erster Linie dazu, große Öffnungen schnell und sicher zu verschließen. Hierfür gibt es eine Vielzahl von Gründen:

  • Wärme-/Kälteschutz: Isolierte Tore werden vor allem im Außenbereich sowie an Übergängen von Lägern mit unterschiedlichen Temperaturzonen (TK-, Kühl-, Frischlager) eingesetzt, ggf. auch als Schleuse.
  • Brandschutz: Feuer- und Rauchschutztüren und -tore werden aus feuerhemmenden oder unbrennbaren Materialien gefertigt und mit Rauch- und Brandmeldern gekoppelt, so dass sie bei einem Brand automatisch schließen, um Fluchtwege zu sichern.
  • Lärmschutz: In Industriebetrieben und Logistikzentren wird oftmals in mehreren Schichten gearbeitet, nicht selten auch rund um die Uhr. Um die Lärmbelastung in der Umgebung zu begrenzen, können akustisch gedämmte Industrie- und Hallentore eingebaut werden.
  • Schutz vor anderen Gefahren: In Bereichen mit einem erhöhten Gefährdungsrisiko (z. B. Gefahrstoffe, gefährliche Produktionsprozesse) sorgen staub- oder gasdichte Tore für zusätzliche Sicherheit.
  • Zutrittskontrolle: Im Außenbereich verhindern Tore, dass Unbefugte die Halle betreten oder verlassen können.
Industrietor - moderne elektronische Steuerung für Hallentor © Gundolf Renze, stock.adobe.com
Industrietor – moderne elektronische Steuerung für Hallentor © Gundolf Renze, stock.adobe.com

Arten von Hallen- und Industrietoren

Verschiedene Hallentore
Verschiedene Hallentore

Kipptore sind Tore mit einem Flügel, der bei der Betätigung eine Kippbewegung ausführt und vollständig geöffnet in der oberen, waagerechten Endstellung verbleibt. Wie bei einem Garagentor ist es bei einem Kipptor erforderlich, vor dem Tor ausreichend Platz zu lassen, damit der Torflügel ungehindert aufschwingen kann.

Faltflügeltore sind Tore mit zwei oder mehr Flügeln, die über Gelenke miteinander verbunden sind und bei denen jeweils eine Seite des Torflügels mit der Zarge verbunden ist.

Sektionaltore sind Tore mit einem Flügel, der aus mehreren horizontal miteinander verbundenen Sektionen besteht und in der Regel beim Öffnen vertikal angehoben wird. Wie der Flügel in der oberen Öffnungsposition abgelegt wird, hängt vom Sektionaltor-Typ ab (waagerecht, senkrecht, gefaltet). Auch beim Sektionaltor wird zum Öffnen kein Platz vor dem Tor benötigt, allerdings muss die Hallenhöhe für die Installation ausreichend sein, damit alle Torsektionen bei vollständig geöffnetem Tor Platz finden.

Rolltore sind Tore mit einem Flügel, der vertikal bewegt wird und sich beim Öffnen auf eine Wickelwelle aufwickelt. Rolltore sind im gewerblichen Bereich sehr verbreitet, weil sie so kompakt sind und die Flächen vor dem Tor nicht einschränken. Auf diese Weise ist es z. B. möglich, Güter oder Fahrzeuge direkt vor dem Rolltor zu positionieren, ohne dass dessen Funktion dadurch eingeschränkt wird.

Schiebetore sind Tore mit einem oder mehreren Flügeln, die horizontal bewegt werden, so dass bei diesen Toren ebenfalls keine Fläche vor dem Tor freigehalten werden muss. Bei Schiebetoren mit zwei Flügeln können diese getrennt voneinander angesteuert werden, um so z. B. innerhalb eines Tordurchgangs eine Trennung von Fußgänger- und Staplerverkehr zu ermöglichen.

Schnelllauftore sind angetriebene Sektional-, Roll- oder Schiebetore, die mit hoher Geschwindigkeit (je nach Modell und Hersteller mehr als 4 m/s) geöffnet und geschlossen werden. Sie sind oftmals auf beiden Seiten mit Bewegungsmeldern oder anderen Sensoren ausgestattet, um die Torbewegung zu automatisieren.

Schnelllauftor horizontal
Schnelllauftor horizontal
Vorteile des Schnelllauftors
Vorteile des Schnelllauftors

Bei Roll- oder Sektionalschnelllauftoren besteht beim Durchfahren mit einem Stapler das Risiko, dass das Tor nicht schnell bzw. weit genug angehoben wird, damit der Stapler die Durchfahrt problemlos passieren kann. Umgehen lässt sich dieses Risiko, indem an kritischen Stellen keine nach oben öffnenden, sondern Schiebe- oder andere seitlich öffnende Tore eingebaut werden.

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Tipps zur Planung von Hallen und Hallentoren

Grundsätzlich sind alle genannten Hallentore dazu geeignet, große Öffnungen schnell und sicher zu verschließen. Dennoch eignet sich nicht jedes Tor für jede Halle und jede Anwendung gleichermaßen.

Entscheidend ist zunächst, wie die Halle genutzt wird und welche Anforderungen sich aus dem Gebäude und den Arbeitsprozessen in und bei der Halle ergeben. Wie ist das Tor in den innerbetrieblichen Verkehr und Materialfluss eingebunden? Wie oft wird es in einer Schicht benutzt und in welche Richtung? Muss das Tor besondere Anforderungen erfüllen, etwa zusätzlich isoliert sein, weil die Halle geheizt oder gekühlt wird?

Wird eine Tordurchfahrt auch von Fußgängern genutzt, empfiehlt sich der Einbau eines Hallentors mit integrierter Tür. So kann das Tor etwa zum Schichtwechsel geschlossen bleiben und ist dennoch als Zu- und Ausgang nutzbar.

Bei einigen Toren ist ein Motor zum Öffnen und Schließen nicht erforderlich und kann eingespart werden, was die Kosten für die Anschaffung und Wartung reduziert. Das Tor muss dann manuell betätigt werden, was allerdings bei hohem Verkehrsaufkommen zu Verzögerungen führen kann.

Kraftbetriebene, also motorisierte Tore können auch über einen (vom Stapler aus zu betätigenden) Zugschalter geöffnet werden und sich anschließend automatisch wieder schließen. Alternativ können Stapler auch mit Nahfeld-Funksendern ausgestattet sein, deren Signal vom Tor empfangen wird.

Prüfung von kraftbetätigten Toren

Alle kraftbetätigten Tore müssen nach den Vorgaben des Herstellers

  • vor der ersten Inbetriebnahme,
  • nach wesentlichen Änderungen und
  • wiederkehrend mindestens einmal pro Jahr

sachgerecht auf ihren sicheren Zustand überprüft werden (ASR A1.7, Abschnitt 10.2). Für nicht kraftbetätigte Tore sind solche Prüfungen zwar empfohlen, jedoch nicht vorgeschrieben.

Bei der Prüfung durch eine sachkundige Person sind u. a. folgende Punkte zu überprüfen:

  • Mechanik und Stabilität aller Bauteile und Befestigungen
  • Verschleiß, Korrosion oder Beschädigungen
  • Gängigkeit aller beweglichen Teile
  • Antrieb und Schutzeinrichtungen
  • Steuerung
  • alle Bewegungsabläufe im System und die dabei auftretenden sicherheitsrelevanten Kräfte

Die Prüfung und alle Ergebnisse müssen schriftlich dokumentiert werden und sind Voraussetzung dafür, dass das Tor (weiterhin) genutzt werden darf.

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