Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung DGUV weist für das Jahr 2024 insgesamt 754.660 Arbeitsunfälle aus, die eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen oder den Tod zur Folge hatten. Besonders häufig passieren solche Unfälle bei Arbeiten im Lager, da hier bei vielen Arbeitsbereichen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko besteht: Der Umgang mit schweren und unhandlichen Lasten sowie mit gefährlichen Gütern, technische Anlagen wie mechanischer Fördertechnik sowie Flurförderzeuge stellen potenzielle Gefährdungen dar, die durch organisatorische, strukturelle, personelle und technische Maßnahmen verringert werden müssen.

Stapler-Konfigurator:
Jetzt Ihren individuellen Stapler konfigurieren und Angebote erhalten!
Typische Gefährdungen im Lager

Mechanische Gefährdungen
Bewegliche Teile, z. B. an Maschinen und Anlagen stellen ebenso ein Sicherheitsrisiko dar wie loses Material, rutschige Oberflächen oder defekte Paletten, Regalsysteme und Ladungsträger.
Gefahrstoffe
Sprühdosen mit Treibgasladung, lösemittelhaltige Reinigungsmittel, Chemikalien und viele andere Güter sind mit stoffspezifischen Gefährdungen für Mensch und Umwelt verbunden, die besondere Schutzmaßnahmen bei der Lagerung und beim Umschlag der Güter erfordern.
Gesundheitsgefährdungen
Vibrationen, Lärm, Stress und elektromagnetische Felder zählen zu Gefahrenquellen im Lager, die die Gesundheit vor allem bei langfristiger Einwirkung erheblich schädigen können.
Elektrische Gefahrenquellen
Eine schadhafte Isolierung an einer Ladestation oder Staplerbatterie kann zu einem gefährlichen Stromschlag führen, ebenso defekte oder mangelhaft isolierte elektrische Leitungen oder Stecker.
Thermische Gefährdungen
Motoren und andere bewegliche Teile können sich aufgrund der Reibungsenergie erhitzen, was bei Berührung zu Verbrennungen führen kann. Das gilt auch z. B. für eine mitgeschleifte Schraube, die sich unter dem Rad eines FFZ verklemmt hat. In Kühl- oder TK-Lagern mit Temperaturen von bis zu -40 °C besteht ebenfalls Verbrennungs- sowie Unterkühlungsgefahr.
Explosionen
Beim Laden von Flurförderzeugen mit Blei-Säure-Batterien kann sich Knallgas entwickeln, das durch einen winzigen Zündfunken explosionsartig verbrennt. Beim Umgang mit Gas, entzündlichen Chemikalien, feuerflüssigen Massen etc. sind ebenfalls Schutzmaßnahmen erforderlich.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind gesetzlich vorgeschrieben
Der Gesetzgeber verpflichtet Arbeitgeber z. B. im Arbeitsschutzgesetz dazu, arbeitsplatzspezifische Gefährdungsbeurteilungen zu erstellen und die darin identifizierten potenziellen Gefährdungen durch geeignete Maßnahmen wirksam zu entschärfen. Weitere Gesetze wie z. B. die Betriebssicherheitsverordnung sowie die Vorschriften der DGUV, die ebenfalls rechtsverbindlich und damit für alle bindend sind, konkretisieren Maßnahmen und stellen u. a. eindeutige Vorgaben für einen sicheren Einsatz von Arbeitsmitteln und die Gestaltung von Arbeitsplätzen auf.

Die Verantwortung für eine erstmalige und regelmäßige Gefährdungsbeurteilung liegt beim Arbeitgeber, die Verantwortung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz jedoch auch bei jedem einzelnen Mitarbeiter. Aus diesem Grund dürfen etwa nur qualifizierte und ausgebildete Personen einen Stapler oder ein vergleichbares motorbetriebenes Flurförderzeug fahren und führen.

Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, jeden Arbeitnehmer vor dem ersten Einsatz an einem neuen Arbeitsplatz und in der Folge regelmäßig, d. h. mindestens einmal im Jahr, arbeitsplatzbezogen zu unterweisen und im Rahmen einer Schulung bzw. Unterweisung über Unfall- und Gesundheitsgefahren sowie über gesundheits- und sicherheitsgerechtes Verhalten aufzuklären. Technische und organisatorische Maßnahmen, die der Verringerung dieser Gefährdungen dienen, müssen vermittelt und Arbeitnehmer müssen kostenlos mit z. B. einer Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) ausgestattet werden, wenn diese für den Arbeitsplatz erforderlich oder gesetzlich vorgeschrieben ist.
Typische Inhalte von Unterweisungen im Lagerbereich sind:
- sicherer Umgang mit Flurfördergeräten und Anbaugeräten
- innerbetriebliche Verkehrsregeln
- Umgang mit Gefahrstoffen und Gefahrgütern
- richtiger Einsatz der PSA
- ergonomisches Heben und Tragen
- Erste HilfeHio und richtiges Verhalten bei Unfällen
- Brandschutz
- Fluchtwege und Notrufeinrichtungen

Wichtig: Unterweisungen und die vermittelten Inhalte müssen grundsätzlich schriftlich dokumentiert und von Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterschrieben werden. Sie werden in der Personalakte archiviert.

Unser Service für Sie: Materialien für Unterweisungen, Schulungen und Aushänge
Auf Staplerberater.de finden Sie eine große Auswahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Materialien zu Themen wie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Neben kostenlosen Checklisten, Broschüren und E-Books haben wir für Sie auch verschiedene Poster im Angebot, die Sie in Ihrem Betrieb aushängen können.
Speziell für kleine und mittlere Unternehmen haben wir editierbare Präsentationen im Format .pptx entwickelt, die bei der Schulung oder Unterweisung eingesetzt werden können, darunter die neueste Präsentation „Das sichere Lager“. Auf etwa 50 Folien werden in kompakter Form fundierte Informationen und praxisnahe Tipps zum Thema Lagersicherheit vermittelt. Die Lerninhalte werden in klarer, einfacher Sprache vermittelt und durch zahlreiche Grafiken und Visualisierungen sinnvoll ergänzt.

Alle Präsentationen eignen sich für Einzel- oder Gruppenunterweisungen und ebenso zum Selbststudium, etwa für angehende Sicherheitsfachkräfte sowie Berufs- und Quereinsteiger in der Logistik. Erwerben können Sie die Präsentation „Das sichere Lager“ und alle anderen Präsentationen und kostenpflichtige Schulungsmaterialien sicher und bequem online über digistore24.
Staplerberater.de präsentiert: Präsentationen zur Schulung und Unterweisung
Personal, das mit der Bedienung von Arbeitsbühnen, Teleskopstapler, Hubwagen oder Frontstaplern beauftragt wird, muss in regelmäßigen Abständen fachlich unterwiesen werden.… weiterlesen










