Die internationale Logistik wäre ohne Staplerfahrer kaum denkbar, denn die Männer und Frauen auf ihren Staplern sorgen täglich für einen zügigen Warenumschlag. In Deutschland ist für den Beruf des Staplerfahrers kein bestimmter Ausbildungsgang vorgeschrieben, vielmehr ist der Erwerb bzw. Besitz eines Staplerscheins ausreichend.
Wenn Sie also einen Staplerschein besitzen oder in absehbarer Zeit erwerben, steht Ihnen der Beruf des Staplerfahrers offen. Und weil Staplerfahrer in nahezu allen Branchen und Unternehmen jeder Größe benötigt werden, haben Sie gute Aussichten auf eine sichere Beschäftigung und ein regelmäßiges Einkommen.
Welches Gehalt Sie als Staplerfahrer für Ihre Tätigkeit erwarten können, hängt stark davon ab, in welchem Unternehmen Sie tätig sind. Neben der Branche gibt es auch noch strukturelle Unterschiede zwischen Ost und West (neue und alte Bundesländer), die sich auf die Verdienstaussichten auswirken.
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Die Spanne des Einkommens als Staplerfahrer bei einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden (ohne Zuschläge) liegt bei einem gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde bei etwa 2.000 Euro brutto im Monat. Je nach Unternehmen, Beschäftigungsverhältnis, Erfahrung und Qualifikation sind jedoch auch 4.000 Euro brutto oder mehr möglich. Allerdings ist ein geringeres Einkommen unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns ebenfalls möglich, weil der Gesetzgeber diverse Ausnahmen vorsieht, in denen Arbeitnehmer keinen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn haben. Das ist z. B. bei Auszubildenden oder Jugendlichen unter 18 Jahren der Fall, außerdem bei Praktikanten und ehemaligen Langzeitarbeitslosen in den ersten sechs Monaten der Beschäftigung.
Oft werden Staplerfahrer nicht direkt bei dem Unternehmen angestellt, in dem sie eingesetzt werden, sondern bei einem Personaldienstleister. Wenn Sie im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) als Staplerfahrer tätig werden, sind die Verdienstaussichten in der Regel eher am unteren Ende der Skala angesiedelt. Das liegt vor allem daran, dass für die Zeitarbeitsbranche ein eigener Tarifvertrag gilt, der im Vergleich zu anderen Manteltarifen (z. B. der IG Metall) deutlich geringere Stundenlöhne vorsieht.
Auch die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und der Branche, in der es tätig ist, spielt bei den Einkommensperspektiven eine wesentliche Rolle. Je besser das Unternehmen wirtschaftlich dasteht, desto besser können auch die Angestellten entlohnt werden.
Wie kann ich als Staplerfahrer ein höheres Gehalt bekommen?
Wenn Sie in einem Unternehmen angestellt sind, in dem ein Tarifvertrag gilt, sollten Sie sich diesen zunächst genau ansehen. Dort finden Sie verschiedene Entgeltgruppen und die zugeordneten Tarife. Um ein höheres Einkommen zu erzielen, können Sie einen Wechsel in eine höhere Entgeltgruppe anstreben, was jedoch in der Regel damit verbunden ist, dass Sie sich zusätzlich qualifizieren und weitere bzw. neue Tätigkeiten erlernen.
Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten und klären Sie ab, ob (und wenn ja, welche) Möglichkeiten bestehen, sich weiterzubilden und so in eine höhere Entgeltgruppe zu wechseln. Denkbar sind etwa Zusatzqualifikationen für andere im Unternehmen eingesetzte Flurförderzeuge oder eine Ausbildung, etwa als Fachlagerist/in oder Logistikmeister/in.
Wenn in Ihrem Unternehmen kein Tarifvertrag vereinbart wurde, können Löhne und Gehälter freier zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vereinbart werden. Auch in diesem Fall sollten Sie ein persönliches Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten führen und abklären, welche Möglichkeiten und Voraussetzungen für eine Gehaltserhöhung bestehen.
Tipps für die Gehaltsverhandlung
Da Staplerfahrer kein Lehrberuf ist und darum einen niederschwelligen Zugang zum Arbeitsmarkt erlaubt, sollten Sie im Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten überzeugende Argumente für eine Gehaltserhöhung parat haben. Überlegen Sie schon vorher, warum es sich für Ihre/n Chef/in und das Unternehmen lohnen würde, Ihnen mehr Verantwortung zu übertragen und ein höheres Gehalt zu zahlen. Zeigen Sie Interesse an betrieblichen Zusammenhängen, denken Sie mit und präsentieren Sie sich als kompetent, zuverlässig und belastbar.
Hat sich die Menge der zu transportierenden Paletten deutlich (und dauerhaft) erhöht? Müssen Sie zusätzlich zu Ihren Aufgaben als Staplerfahrer auch andere Tätigkeiten übernehmen, etwa als Vertretung im Krankheits- oder Urlaubsfall? Leisten Sie an anderer Stelle mehr, als zu Beginn Ihrer Tätigkeit? Wenn Sie anhand von Fakten belegen können, dass Sie mehr leisten, können Sie dafür auch mehr Geld erwarten und einfordern.
Eine lange Zugehörigkeit zum Unternehmen ist ebenfalls ein gutes Argument, das Sie bei einer Gehaltsverhandlung anbringen können. Allerdings sollten Sie generell bedenken, dass Ihr Vorgesetzter eine Gehaltserhöhung auch gegenüber seinem Vorgesetzten begründen muss. Je bessere Argumente Sie also dafür liefern, dass Sie mehr Geld verdienen sollten, desto wahrscheinlicher ist eine Gehaltserhöhung.
Eine andere Möglichkeit zur Erhöhung Ihres Einkommens ist Schichtarbeit wegen der damit verbundenen Zuschläge. Wer in Wechsel- oder dauerhafter Spät-/Nachtschicht arbeitet, erhält dafür einen Zuschlag, ebenso für regelmäßige Arbeit an Wochenenden. Wenn im Unternehmen in Schichten gearbeitet wird und Sie bereit sind, dies ebenfalls zu tun, sollten Sie mit Ihrem Vorgesetzten sprechen.
Anstelle einer Lohnerhöhung können Sie auch versuchen, Lohnzusatzleistungen auszuhandeln. Wenn Sie z. B. einen längeren Weg zur Arbeit haben, können Sie Ihren Arbeitgeber um einen Fahrtkostenzuschuss ersuchen.
Wenn Sie nicht ortsgebunden sind oder sich zumindest vorstellen können, den Arbeitgeber zu wechseln, können Sie auch probieren, bei einem anderen Unternehmen als Staplerfahrer einzusteigen. In den einschlägigen Online-Jobbörsen finden sich täglich neue Ausschreibungen von Stellen für Staplerfahrer. Lassen Sie sich in diesem Fall ein Zwischenzeugnis von Ihrem aktuellen Arbeitgeber ausstellen und nutzen Sie unsere Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung als Staplerfahrer, um möglichst viele Einladungen zu Vorstellungsgesprächen zu erhalten.
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