Die häufigsten Fehler bei der Lastaufnahme und beim Lasttransport (und wie man es richtig macht)
Gabelstapler und andere Flurförderzeuge erleichtern den Umgang mit schweren oder sperrigen Lasten erheblich. Nahezu ohne körperliche Anstrengung lassen sich selbst tonnenschwere Paletten aufnehmen und über weitere Strecken transportieren. Damit dabei nichts passiert, müssen Staplerfahrer und Bediener anderer FFZ bestimmte Regeln kennen und einhalten.
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Was einfach klingt, ist im betrieblichen Alltag nicht immer einfach umzusetzen, wie die jährlichen Unfallstatistiken zeigen. Hier spielen Unfälle mit Staplern und Flurförderzeugen stets eine bedeutende Rolle – auch deswegen, weil oft nicht nur der Stapler, sondern auch die von ihm bewegte, manchmal tonnenschwere Last eine Gefährdung darstellt. Dabei lassen sich diese Risiken durch den richtigen Umgang mit Gerät und Last gut beherrschen – vorausgesetzt, es werden elementare Regeln für den Umgang mit Lasten beachtet.
Lasten richtig aufnehmen
Immer wieder kommt es in deutschen Betrieben zu Unfällen mit Staplerbeteiligung. Zu den häufigsten Ursachen gehört, dass die Last beim Aufnehmen instabil wird und kippt. Oder dass der Stapler aufgrund zu hoher Lastgewichte oder einer nicht ordnungsgemäßen Lastaufnahme aus dem Gleichgewicht gerät und nach vorne kippt. Meist kommen bei solchen Unfällen der Fahrer und umstehende Dritte mit einem Schrecken davon. Einige verlaufen allerdings nicht so glimpflich, sondern enden mit Beschädigungen des Transportgutes und/oder Staplers oder mit Verletzungen von Personen.
Damit das nicht passiert, müssen Staplerfahrer jede Last richtig aufnehmen und sich dabei an elementare Regeln halten, die für den Fahranfänger auf dem Staplersitz ebenso gelten wie für den Routinier mit vielen Jahrzehnten Fahrpraxis:
Jedes Flurförderzeug wird vom Hersteller für eine bestimmte Höchstlast zugelassen. Diese wird in Standsicherheitsversuchen ermittelt und ist immer abhängig von Modell und Ausrüstung des Staplers, dem Lastschwerpunktabstand und der Reichweite. Auf dem Typenschild des Staplers bzw. dem Lastschwerpunkt-Diagramm können die zulässigen Traglasten für verschiedene Lastschwerpunktabstände abgelesen werden. Diese dürfen niemals, auch nicht kurzzeitig, überschritten werden.
Damit der Stapler beim Anheben der Last nicht nach vorne kippt, muss er selber ein großes Gewicht besitzen. Bei Gabelstaplern mit einer Tragfähigkeit von bis zu 2 t beträgt das Eigengewicht etwa das 1,5- bis 2-Fache, bei höherer Tragfähigkeit auch deutlich mehr.
Die maximale Tragfähigkeit wird jedoch nur erreicht, wenn die Last auf beiden Gabelzinken gleichmäßig verteilt ist und gegen Verschieben oder Verrutschen während der Fahrt gesichert wird.
Durch die Aufnahme der Last verschiebt sich auch der Lastschwerpunkt des Staplers nach vorne (siehe Abbildung).
Daher die Last immer komplett unterfahren und an den Gabelrücken anlegen, bevor die Gabelzinken angehoben werden und die Fahrt beginnt (siehe Abbildung):
Paletten und vergleichbare Ladungsträger sollten wenn möglich immer mit der Schmalseite aufgenommen werden, da so der Lastschwerpunkt der Palette näher am Stapler liegt.
Vor Fahrtantritt den Hubmast nach hinten neigen, das verkürzt den Lastarm von Staplergabeln und Last zusätzlich und verlagert den Gesamtschwerpunkt des Staplers weiter nach hinten (siehe Abbildung):
Zudem ist die Last so bei einem abrupten Bremsmanöver besser vor dem Verrutschen geschützt.
Jeder Staplerfahrer trägt Verantwortung für die Lasten, die er transportiert. Das bedeutet, dass eine nicht ordnungsgemäß gepackte Last nicht transportiert werden darf, wenn diese sich etwa auf einer nicht mehr transportsicheren Palette befindet.
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Lasten sicher transportieren
Viele Unfälle mit Staplerbeteiligung passieren nicht dann, wenn der Stapler steht, sondern während der Fahrt – mit entsprechend drastischen Folgen. Bereits eine Geschwindigkeit von 10 km/h kann bei einer Kollision mit einem ungeschützten Fußgänger tödlich für diesen ausgehen, zumal dann, wenn dieser nicht nur mit dem Stapler, sondern auch mit einer tonnenschwer beladenen Palette kollidiert.
Und auch der Staplerfahrer selber ist bei Lastfahrten besonders gefährdet, insbesondere dann, wenn die Sicht eingeschränkt ist. Ein Aufprall auf ein unerwartetes Hindernis oder ein kippender Stapler haben schon viele Staplerfahrer verletzt und einige sogar getötet!
Beim Fahren mit Last ist daher besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit im Betrieb nicht zu gefährden. Für den Staplerfahrer bedeutet das zunächst, sich selber zu schützen und eine Rückhalteeinrichtung (Sicherheitsgurt, Sicherheitsbügel etc.) vor jedem Fahrtbeginn anzulegen.
Die Last darf nur so weit angehoben werden, dass die gerade bodenfrei ist, also keinen Kontakt mehr mit dem Untergrund hat. So bleiben der Lastschwerpunkt der Last und des Staplers in Bodennähe und das Sichtfeld nach vorne wird nicht mehr als eben notwendig eingeschränkt.
Vor dem Losfahren den Hubmast nach hinten neigen, um den Lastschwerpunkt der Last möglichst dicht an den Lastschwerpunkt des Staplers zu bringen.
Wenn die aufgenommene Last die Sicht nach vorne auf die Fahrstrecke versperrt oder stark beeinträchtigt, muss die Fahrt im Rückwärtsgang durchgeführt werden, dabei muss der Fahrer auch dann immer in Fahrtrichtung schauen. Ist das nicht möglich, muss ein Einweiser hinzugezogen werden, der den Fahrer vom Boden aus manövriert.
Beim Fahren auf schiefen Ebenen (Auffahrten, Rampen) gilt: Die Last muss immer bergseitig geführt werden, um ein Kippen oder Rutschen zu vermeiden. Und auf keinen Fall darf der Fahrer auf einer Schräge das Fahrzeug wenden, hierdurch kann der Stapler leicht ins Kippen geraten und bergab stürzen.
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Lasten sicher absetzen
Das Absetzen der Last ist ebenfalls nicht frei von Risiken und Gefährdungen, besonders dann, wenn Hektik und Zeitdruck herrschen. Wer sich als Staplerfahrer hiervon anstecken lässt und versucht, Sekundenbruchteile beim Absetzen einzusparen, gefährdet sich und andere, etwa, indem mit zu hoher Geschwindigkeit an ein Übergaberegal mit Paletten herangefahren wird. Oder dadurch, dass eine Palette mit Ladung schnell und nicht exakt auf einer anderen abgestellt wird, der Stapel hierdurch instabil wird und kippt.
Oft wird die Last auch unachtsam irgendwo abgestellt, weil etwa ein dringender Transportauftrag dazwischenkommt, der keinen Aufschub duldet, und die Last wird zu einem Verkehrshindernis für andere Staplerfahrer oder Kollegen.
Solange die Last hochgefahren ist, darf der Fahrer seinen Stapler nicht verlassen. Sollte es dennoch erforderlich sein, den Stapler kurzzeitig abzustellen, muss die Last auf Bodenniveau abgesenkt und der Stapler gesichert werden.
Bevor eine Last abgesetzt wird, muss der Stapler vollständig abgebremst sein. Der Hubmast muss vor dem Absetzen und erneutem Wiederaufnehmen in eine senkrechte Position gebracht werden.
Lasten dürfen nach Fahrtende nur auf vorgesehenen Flächen abgestellt werden. Verkehrswege, elektrische Verteiler, Notausgänge, Rettungswege und Einrichtungen für den Notfall wie Feuerlöscher dürfen nicht, auch nicht kurzzeitig, verstellt werden.
Werden Paletten oder andere Ladungsträger übereinander gestapelt, muss die zulässige Bodenbelastung beachtet werden. Die Ladungsträger müssen möglichst exakt übereinander gestapelt werden, um einen sicheren Stand zu gewährleisten.
Beim Errichten und Abtragen von Ladeeinheitenstapeln muss sichergestellt werden, dass andere Personen nicht durch herabfallende oder umfallende Gegenstände gefährdet werden.
Lasten aufnehmen, befördern und absetzen
Grundsätzlich sind beim Betrieb eines Gabelstaplers die Betriebsanweisungen, die Bedienungsanleitung des Staplerherstellers und die betrieblichen Verkehrsregeln zu berücksichtigen. Es dürfen… weiterlesen