50 illustrierte Tipps für Sicherheit beim Staplerfahren
Unfälle mit Staplern sind selten. Doch wenn sie geschehen, sind oft Fehler des Fahrers dafür verantwortlich. Die passieren nicht nur Fahranfängern: Auch Routiniers mit langjähriger Erfahrung sind nicht davor sicher, durch einen kurzen Moment der Unachtsamkeit einen Unfall zu verursachen. Daher hat die Redaktion von Staplerberater.de für Sie 50 illustrierte Tipps für den sicheren Umgang mit Staplern und Lasten zusammengestellt.
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1. Ohne Staplerschein ist kein Platz auf dem Fahrersitz
Wer einen Stapler bedient, muss dafür ausgebildet und befähigt sein. Als Nachweis gilt der gültige Staplerschein, den jeder Staplerfahrer erwerben muss. Ohne die im Rahmen dieser Ausbildung erworbenen theoretischen und praktischen Kenntnisse darf in Deutschland richtigerweise niemand Stapler fahren.
2. Stapler dürfen nur auf freigegebenen Verkehrswegen fahren
Wie im Straßenverkehr gibt es auch in Betriebsstätten festgelegte Verkehrswege. Nur dort können und dürfen Stapler und andere FFZ sicher gefahren werden. Und ohne Straßenzulassung darf ein Stapler nur auf dem Betriebsgelände fahren, nicht auf Parkplätzen oder öffentlichen Straßen.
3. Der Fahrer muss sein Fahrzeug gegen unbefugte Nutzung sichern
Ob ein klassischer Zündschlüssel, eine moderne Chipkarte oder ein PIN-Code: Sie alle sollen sicherstellen, dass das Gerät nur vom jeweiligen Fahrer genutzt werden kann. Daher bei Pausen, Arbeitsunterbrechungen oder zum Feierabend den Stapler sichern. Schlüssel oder Chipkarte sicher verwahren und PIN-Codes nicht weitergeben.
4. Vor dem Starten Sicherheitscheck durchführen
Damit beim Arbeiten mit einem Stapler nichts passieren kann, muss das Gerät vor Arbeitsbeginn überprüft werden: Sind Reifendruck und Profil in Ordnung? Funktionieren Hupe, Beleuchtung und Bedienelemente wie erwartet? Sind sichtbare Schäden vorhanden, die eine sichere Funktion beeinträchtigen könnten?
5. Keine Fahrt ohne ausreichende Sicht
Ohne freie Sicht auf die Fahrbahn und mögliche Hindernisse darf keine Fahrt angetreten werden. Wenn die Last die Sicht nach vorne einschränkt, hilft nur noch, den Stapler rückwärts zu fahren. Spiegel verbessern die Übersicht, müssen jedoch von jedem Fahrer individuell richtig eingestellt werden.
6. Geschwindigkeit anpassen
Auch wenn es im Lager oder beim Verladen mal hektisch wird: Ein guter Staplerfahrer sollte sich nicht hetzen lassen. Stattdessen stets Ruhe und Umsicht bewahren und auf nassen oder rutschigen Böden, bei Sichtbehinderungen oder hohem Verkehrsaufkommen sowie an Kreuzungen das Tempo reduzieren.
7. Rampen haben keine Kurven
Bei einer Fahrt mit Last auf einer Rampe kann der Stapler bei einer Lenkbewegung schnell aus dem Gleichgewicht kommen oder umkippen. Daher die Last immer bergseitig führen, das Lenkrad gerade ausrichten, nicht einschlagen und nur vorsichtig beschleunigen, um sicher und unversehrt anzukommen.
8. Anbaugeräte müssen zum Stapler passen
Beim Einsatz von Anbaugeräten gilt: Sie müssen immer korrekt montiert und vor der ersten Benutzung auf einwandfreie Funktion überprüft werden. Anbaugeräte können den Schwerpunkt und die Tragfähigkeit des Staplers verändern, daher dürfen Sie nur von unterwiesenen Fahrern eingesetzt werden. Und natürlich muss das Anbaugerät für den jeweiligen Stapler geeignet und zugelassen sein.
9. Nach dem Einsatz Fahrzeug sichern
Wenn der Stapler abgestellt wird, muss die Feststellbremse betätigt werden. Beim Abstellen auf abschüssigem Gelände müssen zusätzlich Vorlegeklötze unter die vorderen Räder geschoben werden, um ein Wegrollen zu verhindern. Und damit vom stehenden Gerät möglichst keine Gefahr ausgeht, muss die Gabel auf den Boden abgesenkt werden.
10. Unter der angehobenen Last ist kein Platz
Angehobene Lasten bergen ein großes Gefährdungspotential, daher ist der Aufenthalt darunter grundsätzlich verboten. Das gilt auch für vermeintlich leichte Lasten. Unter einer angehobenen Last ist Sperrgebiet – für den Staplerfahrer ebenso wie für andere Mitarbeiter.
11. Erst gurten, dann starten
Ist ein Sicherheitsgurt am Fahrersitz vorhanden, muss dieser, wie im Auto, vor jedem Fahrtantritt angelegt und auf die Größe des Fahrers eingestellt werden. Wenn die Fahrerkabine mit Türen ausgestattet ist, müssen diese geschlossen werden, bevor die Arbeit beginnt.
12. Im Falle eines Sturzes: Sitzenbleiben
Wenn der Stapler, etwa bei einer zu schnellen Kurvenfahrt, zu kippen droht oder umkippt, gilt es, Ruhe zu bewahren. Staplerkabinen sind so konstruiert, dass sie den Fahrer schützen. Daher nicht abspringen, sondern beide Hände fest ans Lenkrad, die Füße gegen den Boden drücken und sitzenbleiben. Wer abspringt, riskiert den Verlust von Gliedmaßen oder sogar sein Leben.
13. Ein Stapler dient nicht der Personenbeförderung
Nur auf einem Gabelstapler mit Beifahrersitz und Festhaltemöglichkeiten darf eine zweite Person neben dem Fahrer Platz nehmen. Andere Möglichkeiten der Personenbeförderung sind bei Staplern und anderen FFZ nicht vorgesehen und sehr gefährlich: Auf den Gabeln (auch nicht mit aufgelegter Palette oder Gitterbox) darf niemand transportiert oder befördert werden.
14. Ein- und Auslagerungen am Regal sind besonders gefährlich
Arbeiten an Regalen erfordern höchste Konzentration, denn beim Ein- und Auslagern können die Gabeln oder die Last an den Traversen anstoßen oder hängenbleiben. Hierdurch kann sich der Lastschwerpunkt verschieben, die Last kann abstürzen oder das Regal wird beschädigt, was im schlimmsten Fall zu erheblichem Sach- und Personenschaden führen kann.
15. Die Hupe sorgt für mehr Sicherheit im Verkehr
Ein elektrisch betriebener Stapler ist nahezu geräuschlos unterwegs. In Bereichen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen, mit möglichem Querverkehr sowie an unübersichtlichen Stellen ist daher die Hupe die einzige Möglichkeit, andere Verkehrsteilnehmer frühzeitig auf sich aufmerksam zu machen. Doch Hupen ist kein Ersatz für eine vorausschauende, defensive Fahrweise.
16. Lasten richtig transportieren
Der Lastschwerpunkt muss immer möglichst nahe am Schwerpunkt des Staplers liegen und sollte sich mittig zwischen den Gabeln befinden. Die Last muss ausreichend gesichert werden, um bei Gefälle oder Kurvenfahrten nicht verrutschen zu können. Die Fahrgeschwindigkeit muss der Last angepasst werden, damit beim Bremsen oder Beschleunigen keine gefährlichen Instabilitäten entstehen.
17. Arbeitsbühnen erfordern besondere Aufmerksamkeit
Die Kombination von Stapler und Arbeitsbühne wird häufig genutzt, um an schwer zugänglichen Stellen zu arbeiten. Damit dabei nichts passieren kann, muss die Arbeitsbühne für den Staplertransport zugelassen und ausreichend gesichert sein. Während die Bühne hochgefahren ist, muss der Stapler mit der Feststellbremse gesichert und beaufsichtigt werden.
18. Der Lastschwerpunkt muss immer bodennah sein
Zum Transportieren von Lasten reicht es aus, wenn die Gabel gerade soweit angehoben wird, dass die Last frei fahren kann und keinen Bodenkontakt mehr hat. Jeder weitere Zentimeter Hubhöhe verringert die Stabilität des Staplers und reduziert zudem das Sichtfeld des Fahrers. Den Hubmast immer so weit wie möglich zurückneigen, um den Lastschwerpunkt möglichst nahe an den Staplerschwerpunkt zu verlagern.
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19. Besondere Vorsicht an Rampen
Laderampen bergen eine hohe Unfallgefahr. Das Befahren von Rampen erfordert daher volle Konzentration und Aufmerksamkeit. Zudem sollte vor dem ersten Befahren genau geprüft werden, ob die Rampe auf beiden Seiten komplett aufliegt und gegen Verrutschen gesichert ist. Defekte Rampen dürfen nicht befahren werden: Sie sind sofort stillzulegen und zu melden.
20. Sicherheitsabstand zu Laufwegen halten
An Türen, Toren, Durchfahrten und Treppen besteht ein erhöhtes Unfallrisiko. Langsam fahren und immer ausreichend Sicherheitsabstand zu Fußwegen oder Arbeitsstationen halten. Bei unübersichtlichen Kurven langsam annähern und die Hupe benutzen, um Fußgänger zu warnen.
21. Eines muss sicher sein: Die Last
Beim Bremsen, Beschleunigen und bei Kurvenfahrten wirken starke Fliehkräfte auf die transportierte Last. Daher muss diese ausreichend gegen Verrutschen, Auseinander- oder Herunterfallen gesichert werden. Das gilt auch bei kurzen Transportstrecken.
22. Leistungsdaten des Staplers kennen und beachten
Die maximale Tragfähigkeit stellt die Obergrenze der möglichen Belastung jedes Staplers oder FFZ dar. Sie ist auf dem Typenschild am Gerät abzulesen und darf, um Gefährdungen für Last, Mensch und Maschine auszuschließen, nicht überschritten werden – auch nicht kurzzeitig.
23. Zwei Gabeln sorgen für Stabilität
Lasten müssen immer auf beiden Stapelgabeln ruhen, um sicher transportiert werden zu können. Bei kleinen Lasten Palette oder Gitterbox unterlegen und niemals Lasten nur auf einer einzelnen Gabel transportieren. Den Abstand zwischen den Gabeln immer an die zu transportierende Last anpassen, um einen möglichst stabilen Lastschwerpunkt zu erzielen.
24. Lasten richtig aufnehmen und anheben
Unterfahrbare Lasten müssen immer am Gabelrücken anliegen. Dann erst das Hubgerüst etwas anheben und vollständig nach hinten neigen, bevor die Fahrt beginnt. Beim Absetzen zunächst das Hubgerüst wieder auf Bodenniveau absenken, dann nach vorne neigen und langsam zurückfahren.
25. Unfälle vermeiden durch vorrausschauendes Fahren
Das Unfallrisiko fährt immer mit, doch es lässt sich minimieren: langsam und vorausschauend fahren, keine plötzlichen Richtungs- oder Tempowechsel vollziehen und an unübersichtlichen oder gefährlichen Stellen immer bremsbereit sein.
26. Sauberkeit sorgt für mehr Sicherheit
Nicht nur im Winter müssen Sie Ihren Stapler regelmäßig auf Verschmutzungen kontrollieren. Eis, Schnee oder Schmelzwasser erhöhen die Verletzungsgefahr beim Ein- und Aussteigen. Auch Scheiben müssen gewissenhaft sauber gehalten werden, damit Sie immer den Durchblick behalten.
27. Schutzkleidung schützt nur, wenn Sie sie tragen
Ihre persönliche Schutzausrüstung müssen Sie immer vor Arbeitsbeginn anlegen. Tragen Sie stets Sicherheitsschuhe mit rutschfester Sohle, um Ihre Zehen und Sprunggelenke zu schützen – bei einem Unfall können sie schlimme Verletzungen verhindern.
28. Ein Stapler ist kein PKW – die Unterschiede sollten Sie kennen
Das Heck des Gabelstaplers schert beim Lenken aus. Fahren Sie also vorausschauend in Kurven. Und reduzieren Sie die Geschwindigkeit bei Kurvenfahrten – vor allem ohne Last kann der Stapler bei zu schneller Fahrt ins Kippen kommen.
29. Verwenden Sie nur zugelassene und geprüfte Anbaugeräte
Gabelverlängerungen oder spezielle Lastaufnahmemittel müssen für Ihren Stapler geeignet sein. Stellen Sie sicher, dass sie korrekt montiert, gesichert und funktionsbereit sind, bevor Sie sie mit Last oder über Bodenniveau verwenden. Und denken Sie immer daran: Jedes Anbaugerät verringert die Tragkraft des Staplers.
30. Bei Störungen oder Unfällen: Die Betriebsanweisung informiert
Wenn ein Stapler oder ein anderes Flurförderzeug in Ihrem Betrieb eingesetzt wird, muss eine Betriebsanweisung erstellt und öffentlich ausgehängt werden. Darin finden Sie wichtige Hinweise für die Bedienung und zum richtigen Verhalten bei Störungen oder Unfällen.
31. Wenn die Last die Sicht versperrt, fahren Sie rückwärts
Die Sicht nach vorne ist aufgrund des Stapleraufbaus eingeschränkt. Muss dann noch eine hohe Palette transportiert werden, die das Sichtfeld zusätzlich einschränkt, erhöht sich die Unfallgefahr enorm. Fahren Sie dann besser rückwärts oder, wenn das nicht möglich ist, lassen Sie sich von einem Kollegen einweisen.
32. Was der Stapler heben kann, kann er auch ziehen
Wenn Sie mit Ihrem Stapler einen Waggon oder andere Fahrzeuge ziehen wollen, prüfen Sie vorher, ob die Bremsen des Staplers ausreichen, um den gesamten Zug zum Stillstand zu bringen. Achten Sie vor Fahrtbeginn darauf, dass sämtliche Anhänger ordnungsgemäß verbunden sind.
33. Einweisen – aber richtig
Wenn die Sicht nicht ausreicht, sollten Sie einen Kollegen bitten, Sie einzuweisen. Achten Sie darauf, dass der Einweiser dieser Aufgabe gewachsen ist und jederzeit Sicht- oder Rufkontakt besteht. Verständigen Sie sich vorher gemeinsam auf eindeutige Signale. Und denken Sie daran: Trotz Einweiser sind Sie als Fahrer in der Hauptverantwortung dafür, dass nichts passiert.
34. Rampen und Beladebrücken sicher befahren
Prüfen Sie vorher, ob die Rampe oder Brücke ausreichend breit und tragfähig ist. Denken Sie dabei nicht nur an das Gewicht des Staplers, sondern auch an die Last. Überzeugen Sie sich vor der ersten Benutzung, dass die Rampe oder Brücke gegen Abrutschen gesichert ist. Beim Zugfahrzeug oder der Wechselbrücke müssen die Feststellbremse angezogen und Sicherungskeile untergelegt sein.
35. Deuten Sie die Zeichen richtig
Wie im Straßenverkehr können auch im Betrieb Verkehrszeichen aufgestellt werden. Verbotszeichen sind erkennbar an einem schwarzen Piktogramm auf einem runden Schild mit weißem Hintergrund, dickem roten Rand und einem roten Querbalken. Sie untersagen Verhalten, durch das eine Gefahr entstehen kann. Blaue runde Schilder mit weißen Piktogrammen sind hingegen Gebotszeichen und weisen auf erforderliche Schutzeinrichtungen hin.
36. Kippbehälter verlagern den Schwerpunkt
Seitenkippgeräte finden sich oft in Gießereien für den Transport von Flüssigmetall. Der Drehpunkt des Behälters liegt nahe der Ausgussöffnung, daher müssen während der Fahrt die Kippsicherungen immer eingelegt sein. Und bei Seitwärtsbewegungen der Gabel ist Umsicht gefordert, denn der Schwerpunkt verlagert sich hierbei immer weiter von der Fahrzeugmitte weg zur Seite.
37. Ladestationen erfordern besondere Aufmerksamkeit
Beim Laden von Blei-Säure-Batterien entsteht explosives Knallgas. Daher sind Rauchen, Feuer und der Umgang mit Zündquellen an der Ladestation oder an der Batterie verboten. Die Batteriesäure ist stark ätzend, daher beim Reinigen oder Austausch geeignete Schutzkleidung und Handschuhe tragen.
38. Ein bisschen Physik muss jeder Staplerfahrer können
Beim Anfahren, Bremsen oder in Kurvenfahrten entstehen Massenkräfte, die den Stapler instabil machen können. Fahren Sie daher langsam in Kurven, beschleunigen Sie nur bei gerader Fahrt und vermeiden Sie abrupte Bremsmanöver, besonders, wenn Sie Last transportieren.
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39. Je kleiner der Kurvenradius, desto größer die Fliehkraft
Fahren Sie Kurven möglichst langsam und mit einem weiten Radius. So verhindern Sie, dass der Stapler aufgrund von Fliehkräften aus der Kurve getragen wird. Denken Sie immer daran: Wenn Sie die Kurvengeschwindigkeit verdoppeln, vervierfachen sich die Fliehkräfte – die Kippgefahr steigt also massiv an.
40. Am Steuer gehören beide Hände ans Lenkrad
Auf dem Staplersitz ist es ähnlich wie im Auto: Der Fahrer muss jederzeit auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren können. Darum dürfen Sie als Fahrer während der Fahrt weder Essen noch Getränke zu sich nehmen und nur dann mit dem Handy telefonieren, wenn der Stapler sicher steht.
41. Ob der Stapler kippt, hängt nicht von seiner Tragfähigkeit ab
Bei Kurvenfahrten entstehen Fliehkräfte, die entgegen der Kurve nach außen wirken. Durch sie kann der Stapler schnell die Bodenhaftung verlieren und kippen. Das gilt für Elektrostapler ebenso wie für große Dieselgeräte. Denn Fahrwerk und Schwerpunkt sind dabei ähnlich – und eben nicht besonders sportlich in der Kurve.
42. Hängende Lasten erfordern besondere Vorsicht
Mit einem Kranarm als Anbaugerät kann ein Gabelstapler auch hängende Lasten transportieren. Das führt jedoch zu einem höheren Schwerpunkt der Last und damit zu einer Verringerung der Standsicherheit. Achten Sie daher immer darauf, dass die Last sicher angeschlagen ist und sich die Anschlagmittel nicht verschieben oder lösen können – und reduzieren Sie die Fahrgeschwindigkeit.
43. Regeln für den Umgang mit feuerflüssigen Massen
Feuerflüssige Massen wie flüssiges Metall tragen ein erhebliches Gefahrenpotenzial in sich. Fahren Sie beim Transport höchstens Schrittgeschwindigkeit und nutzen Sie ausschließlich die vorgesehenen Verkehrswege. Blendet die Last, hilft dagegen keine Sonnenbrille, sondern nur das konsequente und langsame Rückwärtsfahren.
44. Vorfahrtsregeln gelten auch beim innerbetrieblichen Transport
An Kreuzungen oder Einmündungen von verschiedenen Verkehrswegen muss die Vorfahrt geregelt werden. Oft gelten die allgemeinen Vorfahrtsregeln der StVO (rechts vor links, Verkehrszeichen). In einigen Betrieben gibt es jedoch eigene Regeln. Informieren Sie sich darüber vor Fahrtbeginn, etwa in der Betriebsanweisung.
45. Runter kommen sie immer: mit dem Stapler im Aufzug
In manchen Betrieben sind Aufzüge vorhanden, die für Gabelstapler freigegeben sind. Fahren Sie erst ein, wenn Aufzugboden und Fahrbahn auf gleicher Höhe sind, und stellen Sie Ihr Fahrzeug immer mittig im Fahrkorb ab. Ziehen Sie die Feststellbremse fest und steigen Sie vom Stapler ab, um den Aufzug zu bedienen. Beim Verlassen öffnen Sie zunächst die Fahrstuhltüren und steigen dann wieder auf. Stoßen Sie die Türen nicht mit dem Stapler auf.
46. Sicherheit auf Gleisanlagen
Aufgrund ihrer Masse und Geschwindigkeit haben Schienenfahrzeuge immer Vorfahrt. Fahren Sie also langsam an Gleisanlagen heran und bleiben Sie bremsbereit. Achten Sie beim Überqueren von Gleisanlagen sowohl auf möglichen Zugverkehr als auch auf die Fahrbahn und passen Sie Ihre Fahrgeschwindigkeit sowie die Gabelhöhe an mögliche Unebenheiten an.
47. Arbeiten nahe oder an elektrischen Leitungen und Anlagen
Als Staplerfahrer sollten Sie die fünf goldenen Regeln zum Schutz vor Stromschlägen kennen und beachten:
Elektrische Anlagen freischalten, gegen Wiedereinschalten sichern, Spannungsfreiheit feststellen lassen, erden und kurzschließen sowie benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken. Halten Sie vorgegebene Sicherheitsabstände ein, auch mit angehobener Gabel.
48. Bei Zwillingsarbeiten sind besondere Sicherheitsregeln zu beachten
Lade- oder Transportarbeiten mit zwei Staplern sind bei Langgütern nicht immer zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass das Transportgut sich nicht durchbiegen oder abrutschen kann, und verwenden Sie nötigenfalls Hilfsmittel wie Paletten, um die Last sicher transportieren zu können. Jeder Stapler sollte eine Tragfähigkeit von mindestens 2/3 des gesamten Lastgewichtes besitzen.
49. Ob die Last rutscht, hängt nicht vom Gewicht ab
Nehmen Sie keine losen Einzelteile mit der Last mit, denn sie können bei Kurvenfahrten oder Bremsmanövern schnell ins Rutschen kommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Teil leicht oder schwer ist, denn auch schwere Lasten kommen schnell ins Rutschen – und sind dann umso gefährlicher für Passanten oder die Lagereinrichtung.
50. Bergab geht es immer schneller
Bei Fahrten auf Gefällestrecken kann sich die Geschwindigkeit unfreiwillig erhöhen und so die Unfallgefahr steigen. Wählen Sie daher eine geringe Ausgangsgeschwindigkeit, nutzen Sie die Motorbremse, kuppeln Sie bergab nicht aus und schalten Sie auch den Fahrantrieb nicht ab, um jederzeit die Geschwindigkeit zu kontrollieren.
Die 10 größten Mythen und Irrtümer beim Gabelstaplerfahren
Selbst langjährige und erfahrene Staplerfahrer sind nicht vor Irrtümern gefeit. Die Redaktion von Staplerberater.de hat sich daher auf die Suche… weiterlesen